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Sollten wir Menschen verzeihen, die uns Unrecht tun?
Am Institut für Philosophie der Universität Osnabrück liegt der Forschungsschwerpunkt im Bereich der praktischen Philosophie derzeit auf dem Thema Verzeihen und der Frage, wie sich ein angemessener Umgang mit Unrecht in verschiedenen Handlungsfeldern gestaltet. Daneben geht es um Fragen der angewandten Ethik im Zusammenhang des Älterwerdens, wie beispielsweise den Einsatz von Therapierobotern in der Pflege demenzbetroffener Personen. Auch die Autonomie von Personen und ihr Verhältnis zur Autorität war in den letzten Jahren Thema der philosophischen Forschung am Institut. Ein umfangreiches Forschungsprojekt zur Alltagsmoral befindet sich in der Anfangsphase. Ausgehend von Sprichwörtern werden verbreitete Überzeugungen in Sachen Ethik und Lebensführung philosophisch analysiert und kritisch diskutiert.
In der theoretischen Philosophie konzentriert sich die Forschung zur Zeit weitgehend auf Fragen an der Schnittstelle von Sprachphilosophie und Philosophie der Kognition. Der kognitive Nutzen der Sprache im allgemeinen und der inneren Sprache im besonderen werden untersucht. Daran anknüpfend wird der epistemischen Funktion von Metaphern nachgegangen. Auch die Frage, inwieweit Sprachverstehen ein Beispiel verkörperter Kognition ist, wird gestellt. Daneben wird zu Themen aus der sozialen Erkenntnistheorie und der Wissenschaftstheorie, etwa der Bedeutung von Werten in den Wissenschaften, geforscht. Zunehmend kommt auch die dunkle Seite der Sprache, vor allem Formen von kommunikativer Entmächtigung und hermeneutischer Ungerechtigkeit, in den Blick.